Frauen erstmals am Kickerwahl-Thron

Mit Lukas Grgic holte sich bereits zum neunten Mal ein Ried-Spieler den Sieg bei der Prämierung zum beliebtesten Fußballer des Landes
Damen-Duo stellte aber im Linzer Design Center alle in den Schatten

Eigentlich war es gestern Abend im Linzer Design Center wie immer! Bei der Siegerehrung der „OÖ-Krone“-Kickerwahl stand in der Kategorie „Profis – Bundesliga/Zweite Liga“ wieder ein Rieder Wikinger ganz oben auf dem Treppchen. Bereits zum neunten Mal in Folge ging der Sieg bei der beliebten Wahl ins Innviertel. Hatte im Vorjahr noch der mittlerweile beim Erzrivalen LASK spielende Torhüter Thomas Gebauer gewonnen, so jubelte diesmal Mittelfeld-Motor Lukas Grgic. Mit überragenden 76.504 Stimmen! 36.307 Stimmen mehr als Mario Ebenhofer von Blau-Weiß Linz und 39.900 mehr als Gernot Trauner vom LASK. Ein beeindruckender Erdrutschsieg – der aber irgendwie bei der Wahl der beliebtesten Fußballer – die bereits zum 43. Mal ausgetragen wurde – in den Hintergrund rutschte.
Denn die geballte Frauen-Power sorgte für die wohl größte Überraschung. Nicht nur, dass mit Elisabeth Hartl von OÖ-Landesligist Aspach/Wildenau mit 38.604 Stimmen erstmals eine Frau zum beliebtesten Amateur-Kicker gewählt worden ist – vor Alkovens Michael Müller (18.254) und Paul Pöschl (17.817) von der Union Perg. Sondern auch, dass LASK-Erfolgscoach Oliver Glasner und Thomas Sageder von Zweitliga-Sensationsteam BW-Linz wie wahre Gentlemen einer Frau den Vortritt ließen. Die 22-jährige Lena Briglauer – die mit 57 Vereinskollegen von Aspach mit dem Bus zur Gala kam – landete in der Kategorie Trainer mit Respektabstand am Kickerwahl-Thron.

„Tolles Zeichen“
„Ein ganz tolles Zeichen, das ist schon längst überfällig“, freut sich ÖFB-Damen-Teamchef Dominik Thalhammer über den erstmaligen Erfolg des weiblichen Geschlechts bei der „OÖ-Krone“-Kickerwahl. Nachsatz: „Es zeigt, dass Frauenfußball in Österreich geschätzt wird!“ Mitverantwortlich für den Mega-Boom ist natürlich das Wunder der ÖFB-Frauen bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr. Sieht auch OÖFV-Präsident Gerhard Götschhofer so! „Begonnen hat sicher alles mit dem Erfolg bei der EM und dieser Turbo wirkt noch immer nach“, so Götschhofer, „ein Sieg bei dieser tollen und anerkannten Kickerwahl ist der beste Beweis und Beleg, dass Frauenfußball akzeptiert wird!“